St. Martin reitet wieder durch Düsseldorf

Die kommenden Tage stehen hier in Düsseldorf ganz im Zeichen von St. Martin. Dem alten Brauch folgend, ziehen in diesem Jahr wieder Martinszüge durch die Landeshauptstadt - coronabedingt aber nicht so viele wie sonst üblich.

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In den beiden Wochen rund um den Martinstag findet fast an jedem Abend in mindestens einem Düsseldorfer Stadtteil ein Martinszug statt, bei dem Kinder und Erwachsene mit erleuchteten Laternen hinter Ross und Reiter her ziehen und dabei die überlieferten Lieder singen. Den Höhepunkt des Martinsbrauchtums erleben wir am Mittwoch, den 10. November. An diesem Tag zieht der große Martinszug durch die Altstadt. Dieser Zug wurde 1886, vor mehr als 125 Jahren, zum ersten Mal organisiert. Während in den einzelnen Stadtteilen oft Schulen, Kindergärten oder Schützenvereine als Veranstalter der Martinszüge fungieren, hat sich für die Düsseldorfer Altstadt 1926 die Vereinigung der Freunde des Martinsfestes e.V. zusammengefunden.

Infos zum großen Martinszug in der Altstadt

Am 10. November startet um 17 Uhr zwei Kapellen und drei Herolde am Stiftsplatz und ziehen über Lambertusstraße und Mühlenstraße zum Marktplatz. Gegen 17.30 Uhr findet dort die erste Mantelteilung statt. Coronabedingt soll in diesem Jahr erst ab dem Rathaus dann ein kleiner Zug mit Martinslaternen folgen. Dieser wird sich nach der Mantelteilung über den Rheinort am Rhein entlang zum Burgplatz bewegen, wo gegen 18 Uhr eine zweite Mantelteilung stattfinden wird. Anschließend löst sich der Zug auf. Die Vereinigung der Freunde des Martinsfestes ist nicht nur für den großen Zug verantwortlich, sie organisiert auch eine Reihe von Veranstaltungen, die das Brauchtum zum Martinsfest stärken sollen. Dazu gehört vor allem eine Ausstellung von Martinslampen. In diesem Jahr haben wieder zahlreiche Kinder mitgemacht. Die besten Arbeiten werden prämiert. Vor der Mantelteilung auf dem Marktplatz wird Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller die Preise im Rathaus überreichen.

Hier gibt es die Übersicht über alle Termine in den Stadtteilen

Blick in die Vergangenheit

Die Stadt schreibt dazu:

Die Bräuche zum Martinsfest reichen bis weit ins Mittelalter zurück. Das liegt sicher auch daran, dass der Ruf des Hl. Martin schon im 11. Jahrhundert von Franken bis in das Sachsenland gedrungen war. Bereits im 5. Jahrhundert wählten ihn Kirchen, Klöster und Hospitäler zum Patron. Das geradlinige Eintreten von Martin für das Christentum mag dazu beigetragen haben. Der Sohn eines heidnischen römischen Offiziers, 316 in Westungarn geboren, ließ sich mit 18 Jahren taufen. Zuvor hatte er vor Amiens noch als Heide aus Barmherzigkeit mit einem Bettler seinen Soldatenmantel geteilt. Bald nach der Taufe verließ Martin das Heer und wurde Einsiedler. Er lebte in verschiedenen Klöstern und wurde schließlich um 370 gegen seinen Willen zum Bischof von Tours in Frankreich gewählt. 397 soll er gestorben sein. Der Martinszug durch die Düsseldorfer Altstadt, der 2021 zum 104. Mal stattfindet, ist in das Verzeichnis des immateriellen NRW-Kulturgutes aufgenommen worden. Dies ist ein erster Schritt in Richtung der Aufnahme ins Weltkulturerbe.
Impression aus den vergangenen Jahren. © Landeshauptstadt Düsseldorf
Impression aus den vergangenen Jahren.
© Landeshauptstadt Düsseldorf

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