Nach dem Anschlag in Halle: Unruhe in der Jüdischen Gemeinde

Mehrere hundert Menschen haben hier in Düsseldorf ein Zeichen gegen Anti-Semitismus gesetzt. Sie waren dem Aufruf der Mahn- und Gedenkstätte gefolgt und haben am Abend (10. Oktober) an der Synagoge in Golzheim den Opfern von Halle gedacht. Bei der Jüdischen Gemeinde ist die Bestürzung nach dem Anschlag weiter groß. "Es ist auch Angst spürbar", sagt Geschäftsführer Michael Szentei-Heise. Für ihn sei der Anschlag nicht überraschend gekommen. Überall sei der Schutz jüdischer Einrichtungen ausgebaut worden, weil man das seit Jahren befürchtet habe. "Ich gehe davon aus, dass die Diskussion in den nächsten Wochen stärker wird, ob es schon Zeit ist, das Land zu verlassen", sagt Szentei-Heise. Auch andere Gemeindemitglieder sagen, dass das Attentat diese Gedanken wieder verstärkt habe. Szentei-Heise sieht auch eine neue Dimension des rechten Terrors. "Vor einigen Jahren haben Rechtsradikale nichts über das Judentum gewusst. Heute wissen die Täter, wann der höchste jüdische Feiertag ist".

Ein goldener Davidstern.

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