Flutkatastrophe in NRW 2021: Das steht im Abschlussbericht

Die Flutkatastrophe 2021 in NRW und Rheinland-Pfalz jährt sich im Juli 2025 zum vierten Mal. Nun sind Teile des Abschlussberichts bekannt. Die Details dazu gibt es hier.

Straßen im Ortsteil Heimerzheim sind überflutet. 2021 wurde Nordrhein-Westfalen von einer Flutkatastrophe heimgesucht.
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Vier Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe im Juli 2021, bei der allein in Nordrhein-Westfalen 49 Menschen ums Leben kamen, hat der Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags seinen Abschlussbericht fertiggestellt. Der Bericht wird offiziell Ende Juni/Anfang Juli Woche vorgestellt, doch erste Details sind bereits bekannt.

Ein Auto liegt nach dem Hochwasser 2021 unter Trümmern im nordrhein-westfälischen Stolberg.
Die Flutkatastrophe von 2021 in Deutschland verursachte Schäden in Höhe von etwa 40,5 Milliarden Euro. Viel davon vor allem im Hochwasser schwer betroffenen Ahrtal.© picture alliance/dpa | Marius Becker
Die Flutkatastrophe von 2021 in Deutschland verursachte Schäden in Höhe von etwa 40,5 Milliarden Euro. Viel davon vor allem im Hochwasser schwer betroffenen Ahrtal.
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Schlechte Vernetzung und späte Warnungen

Eine zentrale Erkenntnis des Berichts: Die Behörden waren im Sommer 2021 unzureichend vernetzt. Wichtige Daten zu Regenmengen, Flusspegeln und Katastrophenschutz wurden nicht zentral ausgewertet, was dazu führte, dass die Bevölkerung vielerorts zu spät alarmiert wurde. Auch der Austausch zwischen den Ministerien in NRW funktionierte nicht reibungslos.

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Forderungen nach besserer Koordination und Infrastrukturprüfung

Der Bericht schlägt vor, eine landesweite, nicht-polizeiliche Koordinierungsstelle einzurichten, die in Großschadenslagen den Überblick behält. Zudem soll die kritische Infrastruktur, wie Stromumspannwerke, Mobilfunkmasten und Kläranlagen, auf ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber ähnlichen Flutereignissen überprüft werden.

Meterhoch türmen sich nach der Ahrflut im Juli 2021 Wohnwagen, Gastanks und Schrott an einer Brücke in Altenahr-Kreuzberg
Neben einigen Gebieten in Nordrhein-Westfalen wurde vor allem das Ahrtal in Rheinland-Pfalz von der Flut massiv zerstört.© picture alliance/dpa | Boris Roessler
Neben einigen Gebieten in Nordrhein-Westfalen wurde vor allem das Ahrtal in Rheinland-Pfalz von der Flut massiv zerstört.
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Umfangreiche Untersuchungen

Für den Bericht wurden rund 250 Zeugen und Experten befragt sowie zahlreiche Akten ausgewertet. Ziel war es, die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten und Maßnahmen zu entwickeln, um künftige Katastrophen besser bewältigen zu können. Der Abschlussbericht soll als Grundlage dienen, um den Katastrophenschutz in NRW nachhaltig zu verbessern.

Aktion Lichtblicke brachte über 12 Millionen Euro an Spenden ein

Kurz nach Bekanntwerden der Flutkatastrophe schaltete die Aktion Lichtblicke zum Unwetter und den Folgen in NRW ein extra Spendenkonto ein. Es wurden über 12 Millionen Euro an Spendengeldern - unter anderem an einem Lichtblicke-Spezial-Tag - eingesammelt und an die betroffenen Familien verteilt.

Autor: Joachim Schultheis

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