Düsseldorfer Reaktionen auf Merz-Wahl

Am Tag nach seiner Wahl im Bundestag startet Kanzler Friedrich Merz zu seinen ersten Auslandsreisen nach Frankreich und Polen. In Paris wird er mit Präsident Macron über die Selbstständigkeit Europas nach dem Kurswechsel der USA unter Donald Trump sprechen.

Der Bundestag in Berlin. Fotografiert von der Empore im Zuschauerraum. Die Stühle und auch die Regierungsbank sind leer.

Merz wurde gestern erst im zweiten Anlauf zum zehnten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt, mit 325 Ja-Stimmen, neun mehr als nötig. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD haben zusammen 328 Sitze im Parlament. Im ersten Wahlgang erhielt er in geheimer Abstimmung 310 Ja-Stimmen und damit sechs weniger als die nötige Mehrheit von 316. Noch nie ist nach einer Bundestagswahl und erfolgreichen Koalitionsverhandlungen ein designierter Kanzler bei der Wahl im Bundestag gescheitert.

Politische Einschätzungen aus Düsseldorf

Politikprofessor Stefan Marschall von der Heine-UNI kommentierte bei Antenne Düsseldorf, dass der erste gescheiterte Wahlgang ein "persönlicher Schlag ins Kontor von Friedrich Merz" sei.

© Antenne Düsseldorf

Diese Schlappe werde ihn noch lange begleiten. Die Opposition werde das Thema in Zukunft immer wieder aufgreifen.

© Antenne Düsseldorf

Merz bleibt optimistisch

Kanzler Merz sieht sich durch den verlorenen ersten Wahlgang nicht geschwächt. Im ZDF räumte er ein, dass es ein kleiner Makel sei, doch sein Vertrauen in SPD-Vizekanzler Lars Klingbeil bleibe "unverändert groß".

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