Cybergrooming: Eine Bedrohung für Kinder im Internet

Alarmierende Studie: Jedes vierte Kind in Deutschland erlebt Cybergrooming. Schulen und Eltern müssen aktiv werden, um Kinder besser zu schützen.

Eine Person tippt auf einem Tablet etwas ein.
© Mohssen Assanimoghaddam

Die Studie der Landesanstalt für Medien NRW zeigt, dass jedes vierte Kind in Deutschland bereits sexuell motivierte Annäherungsversuche von Erwachsenen im Internet erlebt hat. Laut der jährlichen Befragung gaben 24 Prozent der Kinder und Jugendlichen an, solche Erfahrungen in sozialen Medien oder Online-Games gemacht zu haben. Besonders betroffen sind Minderjährige unter 14 Jahren, bei denen etwa jeder sechste solche Vorfälle berichtet.

Bewusstsein für Cybergrooming wächst

Das Bewusstsein für die Gefahren des Cybergroomings ist gestiegen. 69 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen wünschen sich mehr Aufklärung in Schulen. Tobias Schmid, Direktor der Landesmedienanstalt, betont: "Nur in der Schule erreichen wir auch wirklich alle Kinder und Jugendlichen, um sie über Cybergrooming aufklären zu können." Er rät: "Wenn ihr merkt, dass euer Chatpartner eure Grenzen überschreitet, dann beendet den Chat, blockiert das Profil oder die Nummer und haltet euch von ihm fern."

Strategien der Täter

Die Landesanstalt warnt vor den perfiden und vielfältigen Strategien der Täter, die oft mit Schmeicheleien, kleinen Geschenken oder sozialem Druck beginnen und in sexuellem Missbrauch enden können. Wer Cybergrooming melden möchte, kann dies unkompliziert über einen Frage-Antwort-Bogen der Landesanstalt für Medien NRW unter "Frag Zebra" tun.

Ein Mann sitzt am Rechner und tippt auf einer Tastatur.
Die Landesanstalt warnt vor den perfiden und vielfältigen Strategien der Täter, die oft mit Schmeicheleien, kleinen Geschenken oder sozialem Druck beginnen und in sexuellem Missbrauch enden können.© picture alliance/dpa | Nicolas Armer
Die Landesanstalt warnt vor den perfiden und vielfältigen Strategien der Täter, die oft mit Schmeicheleien, kleinen Geschenken oder sozialem Druck beginnen und in sexuellem Missbrauch enden können.
© picture alliance/dpa | Nicolas Armer

Eltern als Vertrauenspersonen

Eltern spielen eine entscheidende Rolle im Schutz ihrer Kinder. Die Medienanstalt empfiehlt, offen und als Vertrauensperson mit den Kindern über das Thema zu sprechen und gemeinsam Sicherheitsregeln zu besprechen. "Pauschale Verbote, etwa von sozialen Netzwerken oder Messengern, helfen wenig und sorgen eher dafür, dass sich Kinder mit Fragen und Problemen nicht an ihre Eltern wenden", so die Medienanstalt. In der Befragung wurden Eltern mit 43 Prozent am häufigsten als Ansprechpartner genannt.

Unterstützung durch Medienscouts

In NRW stehen an mehr als 1.200 Schulen von der Landesanstalt ausgebildete Medienscouts bereit, um Fragen und Probleme des digitalen Alltags zu klären. Diese Scouts sind eine wertvolle Ressource, um Kinder und Jugendliche im Umgang mit digitalen Gefahren zu unterstützen.

Dieser Artikel beleuchtet die dringende Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche besser über die Gefahren des Cybergroomings aufzuklären und zeigt, wie Eltern und Schulen gemeinsam dazu beitragen können, die Sicherheit im Internet zu erhöhen.

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