Hitze und Kinder: Schutzmaßnahmen und Tipps

Babys und Kinder reagieren empfindlich auf Hitze und Sonne. Hier listen wir auf, wie ihr sie schützt und welche Maßnahmen bei Überhitzung helfen.

Kinder kühlen sich in einem Brunnen nahe des Rheins ab.
© picture alliance/dpa | Henning Kaiser

Babys sollten im ersten Lebensjahr nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. "Die Faustregel lautet: Babys gehören in den Schatten", erklärt Axel Gerschlauer, Kinderarzt aus Bonn. Sonnencreme sollte bei Babys vermieden werden, da ihre Haut sehr dünn ist und chemische Inhaltsstoffe leichter aufgenommen werden können. "Im ersten Lebensjahr wollen wir bitte keine Sonnencreme auf die Kinder schmieren. Stattdessen setzen wir auf textilen Schutz wie Hüte, Kleidung und Sonnenschirme", so Gerschlauer weiter.

Kleidung und Sonnencreme für Kinder

Für ältere Kinder ist passende Kleidung essenziell. Leichte, helle Stoffe mit UV-Schutz (UPF 30 oder höher) bieten optimalen Schutz. "Wenn die Sonne scheint, gilt: nicht ausziehen, sondern anziehen", betont der Kinderarzt. Zusätzlich sollte Sonnencreme mit physikalischem Schutz verwendet werden, die mineralische Pigmente enthält. Diese Cremes sind zwar schwerer aufzutragen, bieten aber einen effektiven Schutz vor UV-Strahlen.

 Ein Mann bespritzt seine Kinder mit Wasser, während diese auf Schaukeln sitzen. Zum Sommeranfang herrschen hochsommerliche Tempertauren.
Eltern sollten auf Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder ungewöhnliche Müdigkeit achten. Diese können auf einen Sonnenstich oder Hitzschlag hinweisen© picture alliance/dpa | Annette Riedl
Eltern sollten auf Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder ungewöhnliche Müdigkeit achten. Diese können auf einen Sonnenstich oder Hitzschlag hinweisen
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Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend

Kinder sollten regelmäßig trinken, auch wenn sie keinen Durst verspüren. "Die Antwort 'Ich habe keinen Durst' ist verboten", sagt Gerschlauer. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder ausreichend Wasser oder ungesüßte Getränke zu sich nehmen, um einer Dehydrierung vorzubeugen.

Warnsignale bei Überhitzung erkennen

Eltern sollten auf Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder ungewöhnliche Müdigkeit achten. Diese können auf einen Sonnenstich oder Hitzschlag hinweisen. "Wenn ein Kind plötzlich matt wirkt, Kopfschmerzen hat oder sich unwohl fühlt, sollte es sofort in einen kühlen, schattigen Raum gebracht werden", erklärt Gerschlauer. In solchen Fällen ist es wichtig, das Kind mit Flüssigkeit zu versorgen und bei Bedarf ärztlichen Rat einzuholen.

Kinder spielen an einem heißen Nachmittag in einem Springbrunnen auf dem Platz im Wasser.
Für ältere Kinder ist passende Kleidung essenziell. Leichte, helle Stoffe mit UV-Schutz (UPF 30 oder höher) bieten optimalen Schutz.© picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire | Kim Jae-Hwan
Für ältere Kinder ist passende Kleidung essenziell. Leichte, helle Stoffe mit UV-Schutz (UPF 30 oder höher) bieten optimalen Schutz.
© picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire | Kim Jae-Hwan

Kinder niemals ungeschützt in die Sonne

Kinder sollten während der heißesten Stunden des Tages, zwischen 11 und 16 Uhr, nicht ungeschützt in der Sonne spielen. "Vielleicht hilft es, sich die Menschen in südlichen Ländern anzuschauen. Während der Mittagshitze ziehen sie sich in den Schatten zurück. Das sollten wir uns zum Vorbild nehmen", rät der Kinderarzt.


Sport und Bewegung

Kinder sind oft unermüdlich, auch bei hohen Temperaturen. „Kinder flitzen, wenn der Ball rollt, egal wie heiß es ist“, so Gerschlauer. Daher ist es wichtig, auf regelmäßige Trinkpausen zu achten. Viele Sportvereine haben dies bereits in ihre Sommerroutine integriert.

Autoren: Marion Cürlis & Joachim Schultheis

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