Die Corona Lage in Düsseldorf: Krankenhäuser füllen sich

Wie von Experten vorhergesagt, sorgt die Omikron-Welle für ständig steigende Corona-Zahlen. Was vor ein paar Monaten noch undenkbar erschien (aber auch dort schon vorhergesagt wurde) sind Neuinfektionszahlen von weit über 200.000 mittlerweile Realität. Auch hier in Düsseldorf gehen die Zahlen weiter nach oben.

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Am 28. Januar 2022 hat die Stadt zum Beispiel fast 3.500 neue Fälle an das RKI gemeldet. Diese Zahlen sind valide - eine andere Zahl bildet die Corona-Lage hier in Düsseldorf weiter nur sehr unvollständig ab. Hier war bzw. ist Düsseldorf im Blindflug - und zwar bei der 7-Tage-Inzidenz. Grund: Ein Software-Probleme im Computerprogramm, das für die Übermittlung der Corona-Zahlen an das Robert-Koch-Institut (RKI) verantwortlich ist.

Wie ist die Lage in den Düsseldorfer Krankenhäusern?

Mit Blick auf die etwas milderen Krankheitsverläufe bei Omikron sieht man eins ganz deutlich: Die Lage auf den Intensivstationen ist weiter stabil und händelbar. Das hat Gesundheitsdezernent Christian Zaum im Interview mit Antenne Düsseldorf bestätigt. Wo man aber einen Anstieg feststellt, ist auf der Normalstation - und auch das birgt Gefahren.

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Die nächsten Wochen werden also zeigen, wo da die Reise hingeht. Auch im Hinblick auf mögliche Personalausfälle, zum Beispiel weil Ärzte sich selbst infiziert haben und in Quarantäne müssen. Dieses Szenario macht sich bereits bemerkbar. Wegen der steigenden Corona-Zahlen fehlt es in vielen Kliniken bereits jetzt an Mitarbeitern. Allein in der Düsseldorfer Uni-Klinik müssen aktuell über 180 Beschäftigte zu Hause bleiben, weil sie positiv auf das Corona-Virus getestet wurden oder Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Das hat uns Klinik-Sprecher Tobias Pott bestätigt.

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Volle Krankenhausbetten gebe es vor allem auf der Normalstation, so Pott weiter. Auch das Evangelische Krankenhaus und die Katholischen Kliniken in Düsseldorf spüren dort den Anstieg der 7-Tage-Inzidenz. Seit einer Woche gebe es deutlich mehr Corona-Patienten, die nicht auf der Intensivstation behandelt werden müssen, so eine EVK-Sprecherin. Ganz interessant ist ein Jahresvergleich. Der zeigt: Heute vor einem Jahr war die Inzidenz über 900 Punkte niedriger. Trotzdem liegen im Moment ungefähr genauso viele Intensivpatienten mit Covid-19 in einer Klinik – und zwar aktuell: 30 (Stand: 27. Januar 2022). Insgesamt - also die Normalstation mit eingerechnet - sind es rund 80 Patienten mehr als heute vor einem Jahr… und das ist eine gute Entwicklung – sagt auch Christian Zaum.

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Bundesweit wird die Datenlage zu COVID-Patienten dagegen etwas unklarer. Denn Omikron rast über uns alle hinweg - und das hat zur Folge, dass häufiger Menschen im Krankenhaus liegen, die zwar positiv sind, aber eigentlich wegen einer ganz anderen Krankheit behandelt werden - zum Beispiel, weil der Fuß gebrochen ist oder eine Blinddarmoperation ansteht. Trotzdem tauchen diese Fälle in der Corona-Statistik auf - auch in Düsseldorf, dazu Gesundheitsdezernent Christian Zaum.

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Das Gesundheitssystem zu schützen ist also das Wichtigste - und da ist Corona nicht alles. Es gibt schließlich noch andere Krankheiten. Aktuell sind knapp 12 Prozent der Intensivbetten in Düsseldorf mit COVID-Patienten belegt.

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Im Blick auf das Zahlen-Chaos in Düsseldorf gibt es zumindest Hoffnung, dass sich die Lage bessert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Gesundheitsamt sind aktuell dabei, Tausende Corona-Fälle nachtragen. Das hat zur Folge, dass die Kontaktnachverfolgung in unserer Stadt erst einmal ausgesetzt bleibt. Dazu noch mal Gesundheitsdezernent Christian Zaum.

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Wegen der vielen Nachmeldungen wird erwartet, dass die Inzidenz zum Ende der Woche (Ende Januar 2022) stark ansteigen wird.

Weitere Infos und Links zum Thema:

Hier informiert die Stadt über die Corona-Zahlen (und auch über die Zahlen-Panne)

Das RKI-Dashboard mit aktuellen Corona-Zahlen

Unsere Corona-Sonderseite

Unsere Faktenchecks

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