Food Waste - Was wir dagegen tun können

Immer noch landen viele Lebensmittel, die eigentlich noch gut sind, im Müll. In Deutschland sind das etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr (Quelle: Statistisches Bundesamt). Auch bei uns in Düsseldorf setzen sich deshalb viele Menschen dafür ein, dass weniger weggeworfen wird. Wir haben bei Antenne Düsseldorf drüber gesprochen.

© Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn

Lebensmittelverschwendung ist ein weltweites Problem: Jeder Mensch verschwendet im Schnitt 79 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr. Das steht im aktuellen "Food Waste Index Report" vom UN-Umweltprogramm UNEP. Umgerechnet wären das 1,3 Mahlzeiten pro Tag für alle von Hunger betroffenen Menschen. Der größte Teil der weggeworfenen Lebensmittel kommt von privaten Haushalten (60 Prozent).

Nora Walraph - Too Good To Go:

"Der WWF hatte mal herausgefunden, dass 40 Prozent aller Lebensmittel, die weltweit produziert werden, nicht konsumiert werden. Das ist eine riesige Menge. 40 Prozent - man muss sich nur einmal seinen Teller vorstellen, den man vor sich hat, und davon wirft man 40 Prozent einfach in den Mülleimer. Und das ist einfach ökonomisch, ökologisch und sozial eigentlich eine Katastrophe." 

Lebensmittel retten mit Apps:

Nicht nur wir als Privatpersonen verschwenden eine Menge Lebensmittel - auch viele Restaurants, Supermärkte oder Bäcker werfen regelmäßig Produkte weg, die eigentlich noch gut sind. 

Damit das nicht passiert, gibt es mittlerweile auch Apps, mit denen wir übrig gebliebene Lebensmittel günstiger kaufen können. Zum Beispiel die App Too Good To Go. Das Bewusstsein für Lebensmittel scheint bei den Menschen zu steigen, denn die Nachfrage ist hoch. Wir haben mit Nora Walraph von To Good To Go gesprochen:

© Antenne Düsseldorf

To Good To Go setzt sich seit 2016 gegen Lebensmittelverschwendung ein. Seitdem konnten deutschlandweit 42 Millionen Tüten mit Lebensmitteln gerettet werden. In Düsseldorf waren es bisher 660.000.

Die Sache mit der Mindesthaltbarkeit:

Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft landet in Deutschland fast die Hälfte der Lebensmittel, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, ungeöffnet im Müll

Das lässt sich aber vermeiden, sagt Nora Walraph von der Lebensmittelretter-App To Good To Go im Antenne Düsseldorf Interview:

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Bei richtiger Lagerung sind die meisten Lebensmittel auch nach Ablauf noch essbar. Denn: Es ist ein Qualitäts- und kein Wegwerfdatum. Die Faustregel ist hier: Sehen, riechen, schmecken. Sieht das Lebensmittel gut aus, riecht es gut und schmeckt es gut, dann ist es in der Regel auch noch gut. Mit dem "Oft-länger-gut"-Label macht Too Good To Go auch auf vielen Produkten darauf aufmerksam. 

Lebensmittel mit anderen teilen:

Die Initiative foodsharing setzt sich bundesweit gegen Lebensmittelverschwendung ein - auch bei uns in der Stadt. Hier kommen sogenannte Fairteiler zum Einsatz. In Düsseldorf gibt es zehn Stück in der Stadt verteilt. 

Manchmal sind es Schränke, manchmal Lastenräder. Die Idee ist immer gleich: Wer Lebensmittel übrig hat, kann sie dort hinbringen. 

Der "Fairteiler" in Bilk am Suitbertusplatz© Antenne Düsseldorf
Der "Fairteiler" in Bilk am Suitbertusplatz
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Ein Fairteiler steht zum Beispiel in Bilk am Suitbertusplatz, beim Zentrum Plus der Caritas. Das Morgenteam Arne Klüh und Celina von Schweinichen hat darüber in Dein Morgen gesprochen:

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So funktioniert's mit den "Fairteilern"© Antenne Düsseldorf
So funktioniert's mit den "Fairteilern"
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Ein Tipp von Antenne Düsseldorf Kollegin Sandy Droste:

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Das Thema gibt es auch auf Social Media:

Weitere Infos und Links zum Thema:

So haben wir in den Nachrichten berichtet

Die App "Too good to go"

Der Food Waste Index Report 2024 vom UN-Umweltprogramm UNEP

Hier informiert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zum Thema

Zu-gut-für-die-Tonne vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum

Die Initiative Foodsharing

Antenne Düsseldorf: Lebensmittel retten per App: Wie nachhaltig ist das?

Autorin: Anna-Lena Günther 

Recherche: Anna-Lena Günther, Vincent Stelzer und Miriam Hillecke 

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