SEX NOW: Ausstellung über Lust, Tabus und Aufklärung
Seit dem 5. September 2025 läuft im NRW-Forum Düsseldorf die Ausstellung SEX NOW. Die Schau widmet sich der Sexualität in all ihren Facetten – von Lust und Fetisch bis hin zu feministischen Pornos, Hightech-Sextoys und virtuellen Liebessimulatoren.
Veröffentlicht: Donnerstag, 04.09.2025 11:28
Aufgrund expliziter Inhalte ist die Ausstellung erst ab 18 Jahren zugänglich. Besonders brisant: Einige Werke wurden im Vorfeld von Polizei und Staatsanwaltschaft geprüft, um die Grenze zwischen Kunst und Pornografie zu klären.
Highlights der Ausstellung
SEX NOW zeigt eine beeindruckende Vielfalt an Exponaten:
- Historische Objekte wie ein Sexualkunde-Atlas von 1969, Beate-Uhse-Kataloge und der „Schulmädchenreport“.
- Moderne Installationen wie „Fleshie Fountain“ von Peaches, in der Sextoys zu autonomen Wesen werden.
- Virtuelle Erlebnisse: Mit VR-Brillen können Besucherinnen und Besucher neue Körper annehmen und digitale Intimität erleben.
Auch Fetisch-Accessoires wie getragene Socken oder Unterwäsche mit Spuren von Körperflüssigkeiten sind Teil der Schau. Interaktive Stationen laden dazu ein, Mythen und Fakten rund um Sexualität zu hinterfragen. Das „Sexoscope“ wagt sogar Prognosen zur Zukunft der Sexualität.
© Ansgar van Treeck
© Miyö van Stenis
© Anne Orthen
© Vincent Wechselberger
© Anne Orthen
© Martin de Crignis
© Arvida Byström
Zitate aus der Ausstellung
Kurator Alain Bieber erklärt:
„Gerade bei jüngeren Menschen herrscht oft viel Unwissenheit. Mit der Ausstellung wollen wir Räume für Gespräche schaffen, die selten geführt werden.“
Er betont außerdem:
„Sexualität ist politisch. Weltweit geraten sexuelle Freiheit und Aufklärung zunehmend unter Druck.“
Gesellschaftliche und politische Themen
Die Ausstellung greift auch gesellschaftliche Debatten auf:
- Kapitel #MeToo: Künstlerische Positionen zu Gewalt, Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen.
- Queere Identitäten und weibliche Lust: Themen, die patriarchale Strukturen hinterfragen.
- Erotische Kunst: Eine Replik von Hokusais „Der Traum der Fischersfrau“ zeigt, wie provokant Sexualität in der Kunst sein kann – damals wie heute.
Begleitprogramm und digitale Einblicke
Begleitend zur Ausstellung startet das NRW-Forum einen eigenen Account auf der Erotikplattform OnlyFans. Dort werden unzensierte Einblicke hinter die Kulissen und ausgewählte Werke präsentiert. Auch ein kleines Porno-Kino gehört zur Schau. Gezeigt werden Filme feministischer Produzentinnen wie Erika Lust und Paulita Pappel, die patriarchale Strukturen in der Pornografie bewusst hinterfragen.
Fazit: Aufklärung und neue Perspektiven
SEX NOW will Tabus brechen, Wissen fördern und neue Perspektiven auf Sexualität eröffnen. Die Ausstellung lädt dazu ein, über Lust, Macht und gesellschaftliche Normen nachzudenken – und vielleicht mit einem aufgeklärteren Blick nach Hause zu gehen.
