Mehr Tierschutz mit dem Schweinestall der Zukunft

Sie werden bei uns gezüchtet, gemästet und geschlachtet: Etwa 7 Millionen Schweine werden in NRW gehalten. Das NRW-Umweltministerium hat ein Konzept vorgestellt, damit die Tiere so wenig wie möglich leiden müssen und das ganze gleichzeitig bezahlbar bleibt.

© José Narciandi

Das Land will den Bauern dabei helfen, dass sie einerseits für einen besseren Tierschutz sorgen und gleichzeitig dabei nicht gegen den Umweltschutz verstoßen. Denn, das Problem ist, dass viele Schweinebauern ihre Tiere lieber draußen halten würden, weil sich die Tiere dann besser fühlen. Gleichzeitig müssen diese Bauern aber strenge Umweltschutzregeln einhalten, vor allem wenn es um den Mist der Tiere geht. Der darf nicht einfach so auf den Boden und damit ins Grundwasser. Deshalb gibt das Land zwei Millionen Euro aus, um den Schweinestall der Zukunft zu erforschen. Zwei dieser Ställe gibt es schon in Bad Sassendorf im Kreis Soest. Hier wird zum Beispiel dafür gesorgt, dass die Tiere artgerechter gehalten werden können ohne das dabei die Umwelt stärker belastet wird. Zum Beispiel mit einer Art Schweineklo.

Kosten dafür werden auch die Verbraucher tragen müssen

Die neuen Ställe werden nicht nur für die Bauern teuer, sondern auch für die Verbraucher. An den Kosten beteiligt sich zwar der Bund - auch das Land trägt einen Teil der Kosten - doch es wird immer noch ein Teil der Kosten übrig bleiben. Das müssen wir Verbraucher übernehmen. Es wird geschätzt, dass das Schweinefleisch bei dieser neuen Haltungsart etwa 40 Cent pro Kilo für uns Verbraucher teurer werden wird. Schätzungsweise soll es in ca. 1 Jahren soweit sein. Der Bau der neuen Schweineställe ist für die Landwirte freiwillig. Trotzdem hofft das Land, dass sich in NRW etwa 70 Prozent der Betriebe daran beteiligen werden. Immerhin würden die Bauern damit den Anforderungen des vom Bund geplanten "Tierwohl-Labels" entsprechen, was ein Ausdruck von Qualität sei.

Land will auch eine Tierschutz-Datenbank einrichten

In einer neuen Datenbank soll außerdem alles gesammelt werden, was über die Nutztiere bekannt ist: Welche Medikamente werden gegeben, wie ist der allgemeine Zustand der Tiere. Damit sollen besonders desolate Zustände in den Mastbetrieben schneller entdeckt werden. Diese neue Datenbank ist vom Landeskabinett schon beschlossen und soll Mitte des Jahres anlaufen.

Autor: José Narciandi

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