Hausärzte und Apotheker streiken: Weshalb sie auf die Straßen gehen

Engpässe bei Medikamenten, übervolle Praxen, Fachkräftemangel, Unterfinanzierung: Ärzte und Apotheker beklagen massive Missstände in der Gesundheitspolitik. Am 15. November gehen die allermeisten in einen eintägigen Streik.

(dpa) - Mit der Forderung nach angemessener Vergütung bleiben am kommenden Mittwoch viele Apotheken und Arztpraxen in Nordrhein-Westfalen geschlossen. Apotheker-, Hausarzt-, und Zahnarztverbände haben zum gemeinsamen Protesttag gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung in Nordrhein-Westfalen aufgerufen. Zu einer zentralen Kundgebung am Mittag in Dortmund erwartet der Apothekerverband Tausende Teilnehmer aus dem gesamten Bundesland sowie Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Auch Ärzte wollen dort demonstrieren.

Hausärzte versichern: Notfallversorgung sichergestellt

Die Hausärzteverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe haben ihre Mitglieder aufgefordert, die Praxen spätestens ab 10 Uhr zu schließen und stattdessen an Online-Fortbildungen teilzunehmen. Eine Notfallversorgung sei aber sichergestellt, hieß es. Patienten seien aufgefordert, ihre Rezepte für Medikamente noch am Vortag einzulösen, um nicht auf die Notdienst-Apotheke zurückgreifen zu müssen. In Notfällen gibt es eine Übersicht über Not-Apothekendienste auf der Internetseite "Aponet". Der Bereitschaftsdienst der Ärzte ist unter der Nummer 116117 zu erreichen.

Schon im Sommer 2023 wurde in Deutschland seitens Apotheker demonstriert.©
Schon im Sommer 2023 wurde in Deutschland seitens Apotheker demonstriert.
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Unmut über deutsche Gesundheitspolitik

Der Unmut bei Medizinern und Apothekern über die Gesundheitspolitik der Bundesregierung ist in den vergangenen Monaten immer wieder laut geworden. Im Juni hatte bereits die Mehrheit der Apotheken im Land ihre Türen für einen Tag aus Protest geschlossen. Nun hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände den gesamten November als Protestmonat ausgerufen - mit jeweils eintägigen Apothekenschließungen in mehreren Bundesländern. Die Apotheker beklagen anhaltende Lieferengpässe, akuten Personalmangel und eine seit knapp zwei Jahrzehnten stagnierende Vergütung. Auch Ärzte hatten erst kürzlich mit Praxisschließungen protestiert: Nach einem Aufruf mehrerer Ärzteverbände bundesweit blieben Anfang Oktober Tausende Praxen von Fach- und Hausärzten geschlossen.

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