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Düsseldorf: Die politischen Mottowagen 2024

Der Düsseldorfer Rosenmontagszug hat weltweite Strahlkraft. Ein Grund: Die politischen Mottowagen von Wagenbauer Jacques Tilly. Gemeinsam mit seinem Team ist Tilly immer ganz nah dran am Puls der Zeit. Er legt den Finger in die Wunde und hat dabei den Vorteil, Wagen innerhalb weniger Stunden an den Start zu bringen. Heißt: Nirgendwo sind die Wagen aktueller als in Düsseldorf.

Veröffentlicht: Freitag, 09.02.2024 06:35

Seit 1984 baut Tilly Wagen in Düsseldorf. In einem ausführlichen Artikel hat das Domradio seine Arbeit beleuchtet. Hier heißt es:

Zum ersten deutschlandweiten Aufreger kam es 1994. Damals stellte der Satiriker Altkanzler Helmut Kohl mit einem so kurzen Baströckchen dar, dass das Kleidungsstück den Intimbereich nicht wirklich verdeckte. Zwei Jahre später handelte sich Tilly Ärger mit der Kirche ein. Das Bundesverfassungsgericht hatte zuvor festgestellt, dass eine Verordnung in Bayern, die christliche Kreuze in staatlichen Volksschulen vorschrieb, verfassungswidrig war. Tillys Plan: Drei Jecken mit weiß-blauen Ringelshirts ans Kreuz nageln. Den musste er allerdings aufgeben - der Protest gegen dieses Motiv war zu groß.

Seit 2000 hält Tilly seine Entwürfe geheim. Ein Teil der Wagenbauhalle in Bilk wird zur Sperrzone. Damit will er verhindern, dass Wagen im Vorfeld zensiert oder aus dem Zug genommen werden.

Das sind die Mottowagen der Session 2023 / 2024

13 Mottowagen sind an Rosenmontag durch Düsseldorf gerollt - und damit einer mehr als üblich.

Tillys Wagen zum russischen Angriffskrieg geht 2022 viral

2022 wurde der Rosenmontagszug wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Trotzdem ist am 28. Februar ein politischer Mottowagen durch Düsseldorf gerollt. Er hat eine deutliche Botschaft in Richtung Russland und Wladimir Putin. Er zeigt Putin, wie er versucht die Ukraine zu verschlingen - mit dem Satz "Erstick Dran". Diesen Wagen hat Tilly in Eigenregie unabhängig vom Comitee Düsseldorfer Carneval gebaut.